In diesem Artikel zeige ich Dir, warum ich mich für das Stellwerk Neumühle der Firma Auhagen entschieden, wie und mit welchen Materialien ich es gealtert habe und natürlich den Zusammenbau. Am Ende gebe ich Dir noch ein kurzes Fazit zum Schwierigkeitsgrad und zu den Besonderheiten dieses Auhagen-Bausatzes.
Inhalt des Beitrages
- 1. Warum habe ich dieses Stellwerk ausgewählt?
- 2. Wo wird dieses Stellwerk auf meiner Anlage eingesetzt?
- 3. Welches Material und welche Werkzeuge setze ich ein und warum?
- 4. Erster Eindruck des Bausatzes und der Anleitung
- 5. Alterung vor dem Zusammenbau.
- 6. Den Zusammenbau kompakt erklärt.
- 8. Mein Fazit zum Modell und Alternativen anderer Hersteller
Auhagen 11373 - Stellwerk Neumühle
- Immer gerade Wände durch Raumzellen-System
- Deutliche Texturierung
- Viele Details mit Zubehör wie Mülltonnen
Warum habe ich dieses Stellwerk ausgewählt
Für meine H0-Modelleisenbahn-Anlage habe ich ein Stellwerk gesucht, welches nicht mit einer Backstein-Optik daher kommt. Das ist einfach nötig um eine gewisse Vielfalt auf die Anlage zu bringen. Heller Putz und Naturstein geben einen guten Kontrast zu den roten Steinen die häufig bei Bahnbauten vorkommen.
Das Auhagen setzt bei dem Modell: “Stellwerk Neumühle” Artikel Nr. 11 373 auf das Raumzellen-System welches mir auf jeden Fall 90° Winkel garantiert und den Zusammenbau deutlich vereinfacht. Außerdem stimmt bei diesem Modell der Preis, so das viel dafür gesprochen hat, zu diesem schönen Stellwerk zu greifen.
Wo setze ich dieses Stellwerk auf meiner Modelleisenbahnanlage ein?
Dieses Stellwerk wird auf einem Abschnitt auf der Ringbahn, der S-Bahn-Stammstrecke, vor der Einfahrt in den Bahnhof “Steinstraße” eingesetzt. Ein Arkaden-Bahnhof ähnlich wie Berlin-Bellevue in der Mitte des linken Anlagenbereichs. Somit ragt die Front des Stellwerks immer über die Silhouette des Bahnbetriebswerks, welches sich mit 6 Abstellgleisen und davon einen Grubengleis und 3 Unterständen ein Ebene darunter quer über 3 Segmente erstreckt und damit einen sehr guten Kontrast zu den Backstein-Bahnbauten bietet.
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Welches Material und welche Werkzeuge setze ich ein und warum?
Einer der häufigsten Fragen an mich ist, welche Farben benutze ich, welchen Kleber kann ich empfehlen und was braucht ein Modellbauer eigentlich an Werkzeug.
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Benutzte Farben
Revell Aquacolor "Ziegelrot" matt 36137
- Satte Pigmentierung
- Leicht zu verarbeiten
- Wasser verdünnbar
Revell Aquacolor "Lederbraun" matt 36184
- Satte Pigmentierung
- Leicht zu verarbeiten
- Wasser verdünnbar
Revell Aquacolor "Schwarzgrün" matt 36140
- Satte Pigmentierung
- Leicht zu verarbeiten
- Wasser verdünnbar
Revell Aquacolor "Staubgrau" matt 36177
- Satte Pigmentierung
- Leicht zu verarbeiten
- Wasser verdünnbar
Benutzter Kleber
UHU PLAST SPEZIAL, mit Feindosierspitze, 30g
- Hohe Klebekraft durch kaltverschweisen
- Feine Dosierbarkeit durch Dosierspitze
Weißer Bastelleim, 100 g
- Einfach zu verarbeiten
- Schnell trocknend
- transparend nach Trocknung
Werkzeug-Empfehlungen
FALLER 170688 - Spezial-Seitenschneider
- Sauberes Abschneiden direkt am Bauteil
- durch einseitigen glatten Schliff
Erster Eindruck des Bausatzes und der Anleitung.
Bei Auhagen muss ich als erstes wieder über die hochwertigen Verpackungen schwärmen. Der Druck und die Materialbeschaffenheit ist so gut, dass ich selten eine Packung wegwerfe.
Der Bausatz im Überblick:
- Hersteller:
- Auhagen
- Artikel Nummer:
- 11373
- Enthaltene Teile:
- 85
- Nenngröße:
- H0
- Maßstab:
- 1:87
- Epoche:
- ab III
- Bettungsgleis geeignet:
- Ja
- Märklin C-Gleis geeignet:
- Ja
Die Anleitung:
Die Anleitung fällt, Auhagen-typisch, eher dünn aus. Alles kommt auf einer Seite unter und ist in 6 Schritte unterteilt. Auf der ersten Seite findest Du eine Teile-Liste. Diese kann bei Reklamationen oder Nachbestellungen sehr hilfreich sein. Deshalb am besten aufheben.
Die Bauschritte sind in den meisten Punkten nachvollziehbar zumindest auf dem ersten Blick.
Die jeweils aktuelle Anleitung zum Stellwerk Neumühle findest du hier: https://www.auhagen-shop.de/media/0c/d9/92/1648070075/11373_Bauanleitung.pdf
(Link defekt? bitte eine kurze mail an
Der Bausatz:
Bei dem diesem Auhagen-Bausatz handelte es sich um das sogenannte Raumzellen-System. Das heißt, alle Räume sind bereits mit allen vier Wänden ausgestattet. Die Qualität ist wie immer auf den ersten Blick hervorragend.
Direkt aufgefallen ist mir, dass Nebendächer nicht vorgeformt sind. Was das heißt, zeige ich später in diesem Beitrag.
Alterung vor dem Zusammenbau
Ein ganz wichtiger Tipp: altere deine Gebäude VOR dem Zusammenbau. Das ist insbesondere dann wichtig, wenn Fenster ins Spiel kommen. Diese kannst Du dir sonst ohne ausreichende Abdeckung nur versauen.
Als erstes habe ich die Dächer mit einer leicht verdünnten Lasur (Revell Aqua Color - “Ziegelrot” - 36137) grundiert und somit ein mattes Finish erreicht. Ebenso bin ich mit den Ziegelfriesen für die Fensterumrandungen der unteren Etagen vorgegangen. Holzflächen wie Türen und Fensterumrandungen habe mit der Revell Aqua Color - Lederbraun - Nr 36184 grundiert.
Die Fensterrahmen wurden mit der Auhagen-Farbe 78103 “Grasgrün” im unverdünnten Zustand coloriert. Auch hier ist damit der Plastik-Look Geschichte.
Das Erdgeschoss besitzt eine Steinoptik. Auhagen hat hier ein sehr dunkles grau verwendet. Damit die Alterung dann besser wirkt, wurde auch diese Steine grundiert. Hier mit der Revell Aqua Color - “Staubgrau” - 36177. Diese habe ich ebenfalls verdünnt um gute Fließeigenschaften zu erreichen.
Für die Alterung habe ich gar nicht so tief in die Trickkiste gegriffen. Die verwendete Farbe dafür, ist die Revell Aqua Color - “Schwarzgrün” - 36140. Diese habe ich in einer Farbpalette so stark verdünnt, dass diese ähnlich eine Konsistenz wie Kaffee hat. Dazu noch ein Tropfen Spüli um die Oberfläche der Flüssigkeit aufzubrechen.
Zuerst wurden die Dächer von oben nach unten lasiert. an den First-Ziegeln habe ich mehr Farbe aufgetragen auf den Flächen mit Wasser wieder abgewaschen. Hier muss man aufpassen, da das Dach aus zwei Teilen besteht und ja die Übergänge fließend sein sollten.
Am Obergeschoss habe ich am hinteren Fenster einen tiefen verzweigten Riss mit den Cuttermesser eingeritzt. Abschließend habe ich das Geschoss mit derselben stark verdünnten Lasur bearbeitet. Die Farbpigmente setzen sich dabei gut in die Zwischenräume.
Bei Untergeschoss habe ich etwas tiefer in die Trickkiste gegriffen. Zuerst habe ich die selbe Lasur verwendet um die Fugen hervorzuheben. Außerdem einige Steine etwas dunkler eingefärbt. Nach dem durchtrocknen will ich noch die Struktur der Steine hervorheben. Dies habe ich mit Patinierungs-Technik (white brushing) durchgeführt. Das heißt sehr wenig weise Farbe auf einen Pinsel und dann im Tuch fast komplett ausstreichen und anschließend mit einem fast trockenen Pinsel auf die Steine auftragen. Das bringt die Struktur wunderbar hervor und verleiht der Fassade einen natürlichen Look. Übrigens wende ich die selbe diese Technik auf auf den Holzelementen an. Der Effekt ist der Hammer.
Bei der Alterung kommt es aus meiner Sicht auf drei Dinge an:
- Durch Mattierung den Plastik-Look eliminieren
- Details hervorheben
- und den ganzen einen verwitterten Look zu verpassen, denn Neubau kommt an den Gleisen wohl eher selten vor.
Bei der Alterung gibt es auch kein richtig oder falsch. Das Gebäude muss dann am Ende auf deine Anlage passen und ganz wichtig, DIR gefallen!
Den Zusammenbau kompakt erklärt
Der Zusammenbau ist recht einfach zu bewerkstelligen. Da es sich um das Auhagen Raumzellen-System handelt, müssen keine Wände aufgestellt und verleimt werden. Alle Räume haben bereits 4 Wände und sind damit weitestgehend fertig.
Gebaut wird von unten nach oben. Ich habe mich hier 100% an die Anleitung gehalten. Das hat super funktioniert. Die mitgelieferte Deko verwende ich wie immer nicht. Die unteren Fenster habe ich mit Auhagen Industrie-Gardinen verschlossen und die Räume mit Pappe “lichtdicht” verschlossen. Fenster ist ein gutes Thema: Fensterfolie aufbringe ist wirklich sehr einfach.
Man legt den Fensterrahmen auf die Folie und tropft nur wenige Klebepunkt mit dem Kleber an den Rand des Rahmens. Das Ergebnis kann sich absolut sehen lassen.
Den Stellwerks-Raum habe ich mit Pappe ausgekleidet, den Boden in Holz geprägt und entsprechend coloriert. Zum Schluss noch von Oben beleuchtet und alles nach Anleitung montiert.
Drei Dinge sind mir das etwas negativ aufgefallen:
- Der Eingang und das Treppenhaus passen nicht genau an das Hauptgebäude, heißt entweder habe ich vorn oder hinten einen kleinen spalt. Kann aber sein, dass ich die Teile zu sehr malträtiert habe :-)
- Das Dach für das Eingangshäuschens wirkt absolut ungeführt. Dort musste ich das Dach bestimmt 20 Minuten lang andrücken, damit dieses nicht wegrutscht.
- Der Erker vorn machte ähnliche Probleme - dort war sehr viel Geduld notwendig um diesen an Ort und Stelle zu halten.
Mein Fazit zum Modell und Alternativen anderer Hersteller
Das Stellwerk Auhagen 11 373 “Neumühle” wird mit dem sogenannten Raumzellen-System ausgeliefert. Damit sind die Wände von vornherein im 90° Winkel und damit gerade. Das vereinfacht den Grundaufbau enorm.
Die Herausforderungen fangen bei den Anbauteilen an. Und das macht das Modell eher etwas für Fortgeschrittene.
Die Detaillierung und die Kunststoff-Qualität ist Auhagen-typisch hervorragend. Und das Ergebnis kann sich am Ende sehen lassen.
Auhagen Stellwerk "Neumühle" - Artikel Nr. 11373
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Verpackung:
Bauanleitung:
Material-Haptik:
Passgenauigkeit:
Detaillierung:
Level:
Pro
- + Immer gerade Wände durch Raumzellen-System
- + Deutliche Texturierung
- + Viele Details mit Zubehör wie Mülltonnen
Contra
- - Passformprobleme beim Verbinden der Raumzellen
- - Fehlende Ansatzpunkte bei Erker und Treppenhausdach
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